Dank moderner Muster und Materialien, die sich hervorragend verarbeiten lassen, liegt Tapezieren bei den Renovierungsarbeiten voll im Trend. Der Handel bietet Vlies- und Papiertapeten an, die sich unterschiedlich verarbeiten lassen. Hier gibt es Tipps, die das Anbringen der Tapeten erleichtern sollen.
Mustertapete? Keine Angst davor!
Worauf kommt es bei Mustertapeten an? Üblicherweise besitzen sie einen Rapport. Es ist wichtig, ihn beim Zuschneiden und Kleben zu beachten. Wie die einzelnen Bahnen zugeschnitten und angesetzt werden sollten, ist auf den Tapetenrollen angegeben. Der Rapport sorgt dafür, dass das Muster auf der Wand nicht unterbrochen wird oder verrutscht.
Vliestapeten – so tapeziert man heute
Die wohl erfolgreichste Markteinführung der letzten Jahre dürfte wohl die Vliestapete sein. Ein stabiles und feuchtigkeitsbeständiges Vlies aus Kunstfasern bildet das Trägermaterial der Tapete. Die Tapeten sind vergleichsweise dick und kaschieren daher problemlos Risse oder Unebenheiten auf der Wand. Weiterhin überzeugen sie mit hoher Reißfestigkeit und einfacher Verarbeitung. Dem gegenüber steht die klassische Papiertapete. Sie reißt schnell und muss üblicherweise vorher umständlich mit Kleister eingeweicht werden.
Der Fachhandel bietet Kleister an, der speziell für Vliestapeten geeignet ist. Er ist tropffrei und wird mit einem Quast direkt auf die Wand gleichmäßig und nicht zu dünn aufgetragen. Im nächsten Schritt wird die Tapete direkt von der Rolle angelegt und blasenfrei angedrückt. Zum Schluss muss am Boden noch der Überstand abgeschnitten. Für eine saubere Schnittkante eignen sich ein Lineal oder ein Spachtel.
Für ein perfektes Tapezierergebnis: die richtige Vorbereitung
Bevor die neue Tapete auf die Wand aufgebracht werden kann, lohnt es sich, die Flächen sorgfältig vorzubereiten. Es gilt alte Tapeten rückstandslos zu entfernen. Ist die Wand von ihrem Kleid befreit, bietet sich die Gelegenheit, Löcher, Risse und/oder Unebenheiten auszubessern und auszugleichen.
Beim Tapezieren ist ein ausgeglichenes Klima ohne Zugluft von Vorteil. Daher sollten die Fenster geschlossen und in der kalten Jahreszeit die Heizung angeschaltet werden. Papiertapeten müssen im Vorfeld eingekleistert werden und benötigen eine Einwirkzeit. Einfacher geht das auf einem Tapeziertisch mit einem Kleistergerät. Bei Bedarf kann es in einem gut sortierten Baumarkt ausgeliehen werden. Wichtig hierbei: Kleister und die Wunschtapete müssen unbedingt zueinander passen. Dazu findet der Hobbytapezierer auf der Tapetenverpackung entsprechende Symbole nach Euro-Norm.
Damit die nachfolgenden Bahnen alle senkrecht verlaufen, bedarf die Ausrichtung der ersten Bahn besonderer Sorgfalt. Wasserwaage, Zollstock und Bleistift sind hierbei praktische und unverzichtbare Helfer. An der Wand wird die Tapete mit einer Tapetenbürste oder einem geeigneten Gegenstand, zum Beispiel einer Tapezier-Rakel von oben nach unten angedrückt und glattgestrichen. Hat der Kleister Flecken auf der Tapete hinterlassen, sollten sie am besten sofort entfernt werden.
Einen Raum vom Fachmann tapezieren lassen
Wer diese Arbeiten selbst nicht ausführen kann oder möchte, kann auf die Dienste eines Fachmanns zurückgreifen. Allerdings ist das mit deutlich höheren Kosten verbunden. Im Vergleich zum Streichen einer Wand bringt das Tapezieren einen höheren Arbeitsaufwand mit sich. Kommen Tapeten wie Rau- oder Glasfasertapeten zum Einsatz, müssen sie zusätzlich mit mindestens einem Anstrich versehen werden.
Möchte man seine Wände sehr ordentlich tapeziert wissen und beherrscht das Handwerk nicht selbst, ist es ratsam, einen Fachmann dafür zu beauftragen. Ärgerliche Mängel wie zerfaserte Schnittkanten, Luftblasen oder offene Nähte werden so zuverlässig vermieden.
Die Kosten für den Profi fallen sehr unterschiedlich aus und hängen unter anderem von der notwendigen Vorbereitung des Untergrunds ab. Ist er fest und glatt und weist eine leichte Saugfähigkeit auf, bietet er der Tapete den besten Halt. Ein weiterer Faktor ist die Verarbeitung der Tapete. Während die robuste Raufasertapete schnell und einfach verlegt werden kann, benötigt eine Mustertapete mehr Zeit, da sie nach Rapport geklebt werden muss. Weitere Faktoren sind Räume mit vielen Ecken und Nischen oder die Decke sowie regionale Preisunterschiede.